Entstehung der Rasse / Hybriden / Outcross

 

 

Die Rasse der Bengalkatzen entstand durch die Kreuzung einer Asiatischen Leopardkatze (Prionailurus Bengalensis), auch bekannt als ALC (Asian Leopard Cat) und einer Hauskatze.

1963 kreuzte die Genetikerin Jean S. Mill erstmals eine ALC und eine Hauskatze, um den liebevollen Charakter und das Wesen einer Hauskatze, mit dem wunderschönen Leopardenlook der Wildkatze zu vereinen.

Eine ALC wurde mit einer Hauskatze verpaart, was gar nicht so einfach war. Aus dieser Kreuzung entstand die erste Generation, die sogenannte Foundation, F1. Da die Männchen in den ersten Generationen unfruchtbar sind, wurde ein F1-Weibchen mit einem Kater verpaart. Aus dieser Verpaarung entstand dann die Foundation  2 (F2). Ein F2-Weibchen wurde also wieder mit einem Kater verpaart und somit entstand die F3. Aus einer Verpaarung mit einem F3-Weibchen entstand also die F4 und ab der F4, der 4. Generation nach der Asiatischen Leopardkatze, sind es keine Hybriden mehr sondern domestizierte Bengalen. Ab dann werden sie als SBT (Stud Book Tradition) bezeichnet. 

Nach anfänglichen Schwierigkeiten und unerwarteten Ereignissen, begann sie 1980 erneut mit dem Zuchtprogramm, um diese neue Katzenrasse entstehen zu lassen. Sie übernahm vier weibliche Hybriden von Prof. Willard Centerwall. Da sie bereits wusste, dass die Männchen aus den ersten  Generationen dieser Kreuzungen unfruchtbar waren, suchte sie für ihr Zuchtprogramm einen rot-orange aussehenden Kater aus, mit dunklen Tupfen und Glitter im Fell. Sein Name war Millwood Tory of Delhi. Er ist dafür verantwortlich, dass das sogenannte Glitter in die Felleigenschaften der Bengalen gelangte. 

 

 

 

1980 wurde die erste Bengalkatze bei der TICA registriert und 1985 wurden die ersten Bengalen ausgestellt. Jean Mill präsentierte ihre zahmen und liebevollen Katzen mit dem Aussehen der wilden Vorfahren. Die Rasse begann beliebt zu werden.

Die Hybriden werden als Foundation Bengalen (F1,F2,F3) registriert und dürfen Aufgrund des noch zu hohen Wildblutanteils nicht an Ausstellungen teilnehmen. 

Um Hybriden halten zu können, braucht man eine Genehmigung und bestimmte Haltungsvoraussetzungen. In einzelnen Bundesländern, braucht man auch für F4 noch eine Genehmigung, auch wenn diese nicht mehr als Hybriden zählen. Ab der F5 kann man eine Bengal überall ohne Genehmigung vom Veterinärsamt halten. 

Der Name der neuen Rasse stammt von dem wissenschaftlichen Namen der Asiatischen Leopardkatze, Prionailurus Bengalensis, ab. 

1986 wurden die Bengalen als neue Rasse mit Rassestandard, bei der TICA aufgenommen.

Seit 1987 gewannen die ersten marbled Bengalen (mit marmoriertem Muster) Aufmerksamkeit und wurden von der TICA anerkannt. 

Die erste Farbe der Bengalen war brown black spotted tabby. Mit der Zeit wurden nach und nach weitere Farben anerkannt, die durch die Einkreuzungen anderer Rassen entsanden und erfreuen sich bis heute an größter Beliebtheit. Silber kam von den American Shorthair Katzen. Durch das Siam-Gen entstanden die Seal Lynx Point Bengalen und durch das Burma-Gen die Seal Sepia Tabby Bengalen. Aus der Mischung der beiden Snow-Varianten, entstand Seal Mink Tabby. Mehr dazu unter den Informationen: Farben, Muster und Felleigenschaften. 

 

Heutzutage wird der Outcross mit einer ALC und von da an ausschließlich mit Bengalen gemacht oder mit einer anderen Katzenrasse und ab dann ebenfalls ausschließlich mit Bengalen verpaart, um den Genpool der Bengalen zu erweitern. Man braucht dafür eine Genehmigung vom Verein und jeder Outcross hat seine eigenen Vor- und Nachteile. Zu den Vorteilen zählt auf jeden Fall, dass man frisches Blut in eine Rasse bringt und somit den Inzuchtkoeffizienten (COI: Coefficient of Inbreeding) senkt, aber auf der anderen Seite muss man auch vorsichtig sein, keine Erbkrankheiten in die Rasse zu bringen, die in anderen Rassen evtl. häufiger auftreten. Außerdem muss man aufpassen, dass der Typ und die Eigenschaften der Bengalen nicht verloren gehen, wenn man den Outcross mit anderen Rassen macht. Bei der ALC wäre genau da der Vorteil, aber der Nachteil, dass es viel schwieriger ist, eine ALC zu halten und auch Babys mit diesem Outcross zu züchten. Ein Outcross bedeutet also viel Zuchtarbeit und Geduld und somit kommt es leider nicht häufig vor, dass Züchter einen Outcross starten. Man muss die Tiere mit großer Sorgfalt aussuchen und auf sehr vieles achten. Auch hat nicht jeder den Platz und gewisse Voraussetzungen dafür.